Exorzismus

Jemand, der einem Besessenen im Namen einer höheren Gottheit Dämon austreibt, wird Exorzist genannt. Besessen ist der, in dessen Körper ein unerwünschter Geist eingefahren ist und der ihn nun plagt. Vorstufe der Besessenheit ist das Umsessensein, wenn fremde Mächte bereits in der Nähe des Opfers lauern.

 

In den Körper seines Opfers soll der Dämon oder unsaubere Geist durch eine der Körperöffnungen dringen, etwa durch den offenen Mund. Davor sucht man sich beispielsweise durch Hand-vor-den-Mund-halten beim Husten oder Gähnen zu schützen. Hexen wurde vorgeworfen, ihren Hausheist in ein Nahrungsmittel zu bringen, bevorzugt einen Apfel, und jenes Nahrungsmittel dem Opfer zur Speise anzubieten (vgl. Eva, Schneewittchen).

Die Besessenheit zeigt sich dann durch Krankheit, Siechtum oder auffälliges Verhalten, besonders dem Gebrauch lästerlicher und roher Kraftausdrücke. Gelegentlich sollen die Besessenen auch urplötzlich Kenntnisse fremder Sprachen oder geheimer Lehren gehabt oder ungewöhnliche Dinge erbrochen haben. Bei Annäherung von Kreuz oder Weihwasser oder dem Vortragen von religiösem Text beginnt der Befallene zu toben und zu fluchen.

Zur „Heilung” der Besessenheit wurden verschiedene Mittel empfohlen, von Kaltwasserbehandlung und Prügeln (Geißelung) über Wallfahrten bis hin zur Hinzuziehung eines professionellen Teufelsaustreibers, dem Exorzisten.

 

Als Exorzismus (latinisiert aus griechisch „das Hinausbeschwören“) wird in den Religionen

die Paxis des Austreibens von Dämonen bzw. Des Teufels Menschen, Tieren, Orten oder Dingen

bezeichnet. Sind Tiere und Menschen betroffen , spricht  man von Besessenheit.

In der Psyhologie und Psychatrie wird dieses Verhalten eines „Besessenen“ als Symtom

einer Psychischen  Störung gewertet.

Exorzisten gab es auch in anderen Religionen wie im Hellenismus, Judentum und Islam.

Sie zogen durchs Land wie z.B. der Magier Appolloniosvon Tyana.

 

Die katholische Kirche unterscheidet zwischen Besessenheit und religiöser Hysterie und

Geisterkrankheiten. Die Ärzte sind der Auffassung, dass eine Teufelsaustreibung bei den

vermeintlich Besessenen geistige sowohl auch körperliche Schäden bewirken kann.

Da es in der Psychatrie keinen Zustand der Besessenheit gibt, werden oft Vorwürfe

erhoben, die Exorzisten behandelten religiös Hysterische und Geisteskranke und

verschlechtern deren Zustand.

 

Das Ritual des Exorzismus wird nach römisch-katholischer Art nach bestimmten Schemen

gegliedert:

 

* Bedrohung

* Namenserfragung

* Ausfahrwort

* Rückkehrverbot

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Horror

Exorzismus heute

 

Unter Papst Benedikt XVI. und seinem Vorgänger Paul II.

wurden und werden heute noch Exorzisten ausgebildet.

Im Jahr 2003 wurden in Italien ca. 200 Priester als Exorzisten ausgebildet. 2005 nahm zum ersten Mal auch eine Frau, die katholische Theologin Alexandra von

Teuffenbach, an der Exorzistenausbildung teil. 3.000 neue

Exorzisten sollen nach der Absicht  des Papst ausgebildet

werden.

 

Auch andere Kirchen betreiben den Exorzismus, z.B. Die

Orthodoxe Kirche. Spektakulär war der Fall der

23-jährigen Nonne Maricica Cornici, die im Juni 2005

in einem rumänischen Kloster in einem exorzistischen

Ritual ans Kreuz gebunden wurden und später an den

Folgen starb.

 

Auch in Deutschland ist ein Fall von Exorzismus bekannt.

Anneliese Michel, eine junge Frau starb 1976 im Verlauf des kirchlich angeordneten Exorzismus an Unterernähung

und Entkräftung. Zuvor hatten ihre Ärzte die Behandlung

abgebrochen.